Waldenrath, Pütt und Erpen im Wandel der Zeit Der Name Waldenrath beruht sehr wahrscheinlich auf die Siedlungsrodung eines Waldo (Waldorode). In der ersten urkundlichen Erwähnung 1165 spricht man von Waldenrode, 1330 Walrode, 1548 von Walreath, Wauraidt, Walrayd, und Walderaidt, 1604 Waldera, und 1653 von Waldenraeth.

Nachfolgend können Sie die wichtigsten Eckpunkte der Waldenrather Geschichte nachlesen. Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Als Quellen dienten das Buch "Waldenrath" von Herrn Leo Lausberg, sowie verschiedene Heimatkalender und Festschriften.

1165 In einer Urkunde des Bischofs Alexander II von Lüttich wird bestätigt das Goswin II von Heinsberg das Prämonstratenserkloster in Heinsberg gegründet hat, sie schenkten diesem in Walderode 2 Mansus Land( ca. 120 Morgen ).
1170 Hier bestätigt Erzbischof Philipp von Köln die Besitzungen des Gangolfusstiftes in Heinsberg. Für Waldenrode wird eine jährliche Abgabe von 20 Malter Korn und der Zehnte als Abgabe an die Heinsberger Kirche aufgeführt.
1222 Cäsarius von Heisterbach, ein bedeutender Schriftsteller aus dem 13 Jahrhundert und Prior der Abtei Heisterbach berichtete in seinem " Dialogus miraculorum " ( Wundergespräche ) über einen Vorfall mit einem Grenzstein der sich in Pütt zugetragen haben soll.
1276 Erpen wird erstmalig als Erpena erwähnt.
1330 Das erste Lehensregister vermeldet das Thomas von Leerodt einen Hof zu Walrode mit 5 Hufen Land, dazu 28 Laeten (abhängige Bauern), als Lehen erhalten habe.
1350 Im Totengedenkverzeichnis des Heinsberger Frauenstifts wird Pütt erstmals Urkundlich erwähnt.
1395 In einer Urkunde vom 19. Oktober wird Gerhard, Inhaber der Kirche von Walrode erwähnt.
1425 Die Schützenbruderschaft Waldenrath wurde erstmals erwähnt. Sie wurde nach dem damaligen Schutzpatron Sankt Nikolaus benannt ( Der amtierende Schützenkönig wurde übrigens in der damaligen Zeit von den Steuern befreit )
1545 Pfarrer Johann Hilgers erbaute den Turm der Waldenrather Kirche
1556 In einer Erwähnung wird berichtet, das dieses Lehen ( mittlerweile Mangelmannshof genannt ) an 35 verschiedene Bauern aufgeteilt wurde.
1562 Dietrich Schaebs von Schinveld wurde, weil er der Reformation anhing aus dem Amt entfernt.
1648 Der Waldenrather Pastor Barwasser beschwert sich in einem Brief beim Kapitel über die äußerst geringen Einkünfte in Höhe von 1 Malter Korn, 3/4 Weizen, 7 1/2 Malter Hafer, 2 Malter Gerste, 1 1/2 Malter Buchweizen, dazu an Pfarrbrot 3 Malter und an Sackrente 2 1/2 Malter
1656 Pastor Barwasser beschwert sich mit einer Eingabe an die Bezirksregierung, das das Fachwerkhaus in dem sich die Schule befindet eingestürzt sei.
1666 In Waldenrath bricht die Pest aus
1670 Herzog Philipp Wilhelm verpfändete dem Freiherr von Leerodt für sich und seine Nachfolger neben anderem das Kirchenspiel und den Erbschatz ( die Steuern ) von Waldenrath
1696 Der damalige Pastor Eyck schreibt, das der Kurfürst die Pfarrei, weil sie nicht imstande sei 50 Goldgulden aufzubringen, von allen Steuern befreite
1753 Auf Anfrage der Jülich-Bergischen Hofkammer wurde über den Leerodtschen Pfandbesitz Waldenrath berichtet, das der Erbschatz jährlich 55 Reichstaler, 46 Albus, und 4 4/5 heller cölnisch betrug.
1754 Die Verpfändung von 1670 wurde aufgehoben, und Waldenrath zahlte seine Steuern wieder an das Amt Heinsberg
1794 Napoleon macht der Jülicher Herrschaft ein Ende. Das Heinsberger Gebiet und die ganze linke Rheinseite standen bis 1814 unter Französischer Verwaltung.
1795 Das Wahrzeichen von Waldenrath, die Bockwindmühle wurde etwa 250 m nördlich des Friedhofs erbaut.
1798 Durch die Französische Regierung wurde in Waldenrath eine eigene Bürgermeisterei eingerichtet. Leonhard Engelbert Lennartz wurde erster Bürgermeister von Waldenrath und begann später auf Weisung der preußichen Regierung mit der Erstellung einer heute noch vorhandene Chronik.
1815 Von 1815 bis 1816 gehörte Waldenrath zum Herzogtum Niederrhein
1816 Waldenrath kommt unter preußische Verwaltung.
1829 Durch die große Schüleranzahl ( über Hundert ) war die Gemeinde gezwungen ein neues Schulgebäude mit Gemeindehaus zu errichten, an die man auch ein kleines Spritzenhaus baute. Als im Jahr 1838 die Schülerzahl auf über 170 angewachsen war, wurde eine zweite Lehrerstelle eingerichtet.
1861 Nachdem 1860 durch einen Zwist unter den Mitgliedern der Schützenbruderschaft das Königssilber und die Fahne in einen Nachbarort verschleppt wurden, wurde die Sankt Petri und Pauli Schützenbruderschaft mit Hilfe des Pfarrers Peter Wilhelm Kneuel gegründet.
1870 Die Straetener Familie Paggen übernimmt den Besitz der Windmühle
1880 Am 13. Januar wurde durch den Kaplan Wilhelm Lückerath und dreißig sangesfreudigen Männern der Kirchenchor Cäcillia-Waldenrath ins Leben gerufen.
1894 Pfarrer Meyers gründetet mit Unterstützung von Kaplan Lückerrath die Waldenrather Spar- und Darlehenskasse
1896 Unter dem Bürgermeister Josef Rohe wurde eine Bürgermeisterwohnung erbaut, die im Jahre 1901 um Büro- und Verwaltungsräume erweitert wurde.
1905 Eine Reihe junger Männer gründen den Musikverein Waldenrath
1910 Für 20497,39 Mark wurde die zu kleine Schule neu gebaut.
1914 Der Erste Weltkrieg forderte auch unter der Waldenrather Bevölkerung durch Rekrutierung zahlreiche Todesopfer, auch wenn der Ort selber nur durch Einquartierungen, und fernen Kanonendonner von ihm betroffen war
1919 Das Trommlerkorps Waldenrath wurde unter dem damaligen Korpsführer Josef Bender gegründet
1920 Schon wieder ein neuer Verein, der Sportverein FC Celeritas ( heute Rot Weiß Waldenrath ) wurde gegründet.
1924 Karl Esser, Josef Winkens und Johann Küppers gründeten die Freiwillige Feuerwehr Waldenrath. Als Löschgeräte standen zur Verfügung 1 Saug- und Druckpumpe, Ledereimer mit denen das Wasser in den Vorratsbehälter transportiert wurde, sowie diverse Schläuche.
1926 Der Gemeinderat beschließt den Bau einer Wasserleitung und eines 47 Meter hohen Wasserturms. Die Wasserversorgung wurde1928 als erste in einer Landgemeinde des Regierungsbezirks in Betrieb genommen.

   


Auszug aus einer Landkarte von 1803

Grosse Karte ( 122 KB )